Dein Telefon
Ich wünschte, ich wäre dein Telefon. Dann hätte ich einen besonderen Thron. Aus deiner Gesäßtasche schaue ich an, wer dir nur hinterherlaufen kann.
Und falls er mal in deine Nähe rückt, werde ich sogleich zum Schutze gezückt. Ich bin dein Vertrauter, dein Ruhepol. Auf meinen Bildschirm fühlt sich dein Blick wohl.
Mit welcher Hingabe du mich studierst, dabei die Welt aus den Augen verlierst. Soviel Aufmerksamkeit macht mich ganz wild, oder sind die roten Wangen nur dein Spiegelbild?
Schnell eine Nachricht eingesprochen, da kann das Herz noch so pochen. Wir sind beschäftigt, ganz zufällig. Jedes Ansprechen ist da vergeblich.
Mit diesem Trick haben wir “charmant” den peinlichen Kontakt abgewandt. Nur Spuren der Reue bleiben zurück. Verblassen in Kürze, mit etwas Glück.
Ein dreifach Hoch für den, der erfand diesen praktischen Schutzschild in deiner Hand. Doch etwas leuchtet mir nicht ganz ein. Die Funktion sollte doch eine andere sein.
Zwölf kleine Nummern machen den Unterschied. Stehen eng beieinander, in Reih und Glied. Können verbinden, was so fern scheint. Im Klang deiner Stimme endlich vereint.