Tanzparkett
Jeden Abend, so gegen Zehn, tue ich unter der Dusche steh’n. Auf den Lippen eine schöne Melodie. Schlechte Musik läuft in meinem Kopf nie.
Wenn das feuchte Nass den Körper entlang rinnt, wird der Manne wieder zum Kind. Da wird rumgespritzt und rumgetänzelt, mit dem Arsch gewackelt und rumgeschwänzelt.
Tjaja, mit dem richtigen Hüftschwung dreht so Manches im Kreis rum. Die Freude am eig’nen Körper ist mir geblieben. Alles Einseifen kann man doch nur lieben.
Der Dusche entstiegen, wie aus dem Ei gepellt, vorm Spiegel, wo mein Abbild sich zu mir gesellt, betrachte ich mich, und mir wird klar: Schaust gut aus, ganz wunderbar.
Ich werde die Frauen wohl nie verstehen, die immer nur die Fehler an sich sehen. Schau mit Liebe und Verzeih auch dich selbst an, denn niemand ist fehlerfrei.
Noch die Loten trocken wirbeln, und mit Kamm wieder entzwirbeln. Das Bärtchen stutzen und die Zähne putzen.
Es war wieder nett auf meinem ganz persönlichen Tanzparkett.