Träumer am Wegesrand
Der Frühling bricht aus auf der Wiesenflur, und auch bei der Damengarnitur. Da wird der Sonne entgegen gestreckt, was zuvor von dicken Stoffen verdeckt.
Rundungen, wo man gern zweimal hinsieht, wo man das Profil mit den Augen nachzieht. Ich kann nicht anders. Es muss einfach sein. Die Damen mögen mir das bitte verzeih’n.
Doch etwas zieht mich besonders in seinen Bann. Ein Anblick, dem ich nicht widerstehen kann. Du im luftig leichten Sommerkleidchen brauchst mit deinen Reizen nicht zu geizen.
Ich beneide jeden Windhauch, der dich umschmeichelt. Dir über Kleid und Haar streichelt. Der dir sanft und weich die Strähnen aus dem Angesicht streicht, sodass die Haarspitzen, langsam wabernd, sich wieder geschmeidig am Busen anlagern.
Dieses Schauspiel ist ein Fest für’s Auge, dass ich mit Hingabe in mich aufsauge. Solch einem Anblick könnte ich ewig frönen, und mich hoffentlich nie daran gewöhnen.
Wenn die Freude aus dir ausbricht, breit strahlend von deinem Angesicht, dann bist du die schönste Frau. Das weiß ich ganz genau.
Doch plötzlich verblasst dein Anblick. Ich werde unsanft in die Realität geschickt. Ein blöder Köter kläfft hier rum, verdirbt mir die ganze Stimmung.
Weich gebettet im hohen Gras, unweit des kühlen Nass, blinzel ich der Sonne entgegen, und fühle mich ein wenig verlegen.
Diese Phantasie erregte all meine Sinne, sodass ich mich nach ihr zu Sehnen beginne. Dein Anblick in den leichten Stoffen hat mich direkt ins Herz getroffen.
Im Traum kann Unmögliches möglich sein, drum schlummer ich mit einem Lächeln wieder ein.